Rewarm Dußlingen: Erste Informationsveranstaltung zum Nahwärmenetz


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In der Dußlinger Ortsmitte ist bis Ende 2022 die Errichtung eines Nahwärmenetzes geplant. Bei diesem von der EU geförderten Vorhaben soll die Abwärme des Hauptwasserkanals des Verbandssammlers (Abwasserkanal des Abwasserverbandes Steinlach-Wiesaz) im Kugelwörth für die Wärmeversorgung der umliegenden Gebäude genutzt werden.

Um das Gesamtprojekt mit dem offiziellen Titel „Rewarm Dußlingen“, den aktuellen Stand der Planungen sowie bestehende Beratungs- und Fördermöglichkeiten ausführlich vorzustellen, fand am Montag, 13. Dezember 2021, eine erste Informationsveranstaltung in der Kulturhalle statt.

In seiner Begrüßung wies Bürgermeister Thomas Hölsch darauf hin, dass die Errichtung eines Nahwärmenetzes einen wichtigen Meilenstein im Sinne einer nachhaltigen Ortsentwicklung für Dußlingen darstellt. Eine besondere Herausforderung liegt darin, dass die bauliche Umsetzung bereits Ende 2022 abgeschlossen sein muss, da dann der Förderzeitraum endet. Derzeit wartet man jedoch noch auf die endgültige Bewilligung der Fördermittel. Die erste Informationsveranstaltung stellt somit eine Art „Warm-Up“ dar.

Ulrich Kemmler, Mitarbeiter der Agentur für Klimaschutz Kreis Tübingen, stellte im Anschluss das Gesamtprojekt vor. Dabei schlug er den Bogen von der Erarbeitung eines energetischen Quartierskonzepts, in dessen Rahmen die Idee eines Nahwärmenetzes aufkam, bis hin zur erfolgreichen Antragstellung für entsprechende EU-Fördermittel.

Anschließend ging Ulrike Lorinser (Ingenieurbüro Lorinser) ausführlich auf die Funktionsweise, bauliche Maßnahmen, Anschlussvoraussetzungen und mögliche Kosten für Anschluss und Betrieb eines Nahwärmenetzes ein. Dabei hob sie hervor, dass es sich bei diesem Netz um ein modernes und umweltfreundliches Heizsystem handelt, welches für die Anschlussnehmerinnen und -nehmer eine Vielzahl von Vorteilen bietet. Dazu zählen insbesondere die hohe Versorgungssicherheit, der Wegfall von Wartungs- oder Betankungskosten, mehr Platz im Vergleich zur Ölheizung und natürlich die Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Ulrike Lorinser wies darauf hin, dass die konkreten Planungen stark von der Anzahl der Anschlüsse abhängig sind. Um dies ermitteln zu können, wird es in den kommenden Wochen eine Umfrage im Quartier geben.

Anni Schlumberger, Moderatorin des Abends ist gemeinsam mit Helmut Bauer (Umweltforschungsinstitut Tübingen) für die kommunikative Begleitung des Gesamtprojekts zuständig, stellte danach vor, welche Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit in den nächsten Monaten geplant sind. So wird derzeit eine begleitende Projekthomepage aufgebaut, die als zentrale Anlaufstelle dienen und noch in diesem Jahr online gehen soll. Hier finden Interessierte nicht nur Informationen zum geplanten Nahwärmenetz in Dußlingen, sondern haben auch die Möglichkeit, ihre Fragen und Anliegen z.B. bei der Suche nach einem passenden Beratungsangebot einzubringen. Die eingehenden Anfragen werden dann gezielt an die jeweiligen Ansprechpartner weitergeleitet. Auch die Umfrage wird u.a. über die Projekthomepage abrufbar sein. Zusätzlich werden in den nächsten Wochen gedruckte Flyer verteilt.

Nachdem die Anwesenden die Gelegenheit wahrgenommen hatten, Fragen u.a. zu Leistungsstärke, Kosten und Trassenführung des geplanten Nahwärmenetzes zu stellen, ging es im zweiten Teil um Unterstützungsleistungen im Rahmen der Gebäudesanierung.

Corinna Götz (Reschl Stadtentwicklung) stellte die Beratungs- und Fördermöglichkeiten des derzeit laufenden städtebaulichen Sanierungsprogramms vor. Anschließend erläuterte Energieberater Thomas Röger vom Büro PATAVO, welche Schritte zu Beginn einer energetischen Sanierung sinnvoll sind, um Einzelmaßnahmen gut miteinander zu verbinden und entsprechende Zuschüsse zu erhalten. Ein guter Einstieg ist hier der kostenlose Gebäudecheck der Agentur für Klimaschutz, so Thomas Röger.

In seinen abschließenden Worten dankte Bürgermeister Thomas Hölsch allen Anwesenden für ihr Interesse. Die nächste Informationsveranstaltung zum Thema „Rewarm Dußlingen“ findet am Mittwoch, 19. Januar 2022, ebenfalls um 19:00 Uhr in der Kulturhalle statt.

Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung in der Kulturhalle

Blick in den Abwasserwärmetauscher