Station 2: Burg
Die Dußlinger Burg dürfte im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein. Für diese Bauzeit sprechen die mächtigen stauferzeitlichen Buckelquader im Erdgeschoss. Die Gemeinde kaufte das Gebäude 1725 und baute es kurz darauf zum Rathaus um. Diese Funktion behielt es bis 1949. Zur Burg gehörte eine nicht erhaltene Jakobs- und Andreas-Kapelle "auf dem Graben" (wohl an der heutigen Kreßbacher Straße).
Die Burg bewohnten Adelige, die sich bereits im 12. Jahrhundert nach Dußlingen nannten. Sie standen zumindest zeitweise im Dienst der Pfalzgrafen von Tübingen. Seit 1266 führten die Bewohner der Burg den Beinamen Herter. Diese Familie besaß auch Schloss Hertneck (Gemeinde Oßweil, Kreis Ludwigsburg). Es ist unklar, ob der Beiname von dorther übertragen wurde (Flurbezeichnung "zu Herdern") oder auf eine Hinwendung zum geistlichen Amt (pastor = Hirte) hinweist.
Einige Herter machten in württembergischen Diensten Karriere. Rund um Dußlingen erwarben Familienmitglieder eine kleine Ritterschaft, zu der die Burg Andeck bei Talheim und die Dörfer Dußlingen, Nehren, Ofterdingen (seit 1345/46) sowie Breitenholz (seit 1332/1364) gehörten.
Eine Finanzkrise im Spätmittelalter zwang die Herter wie viele Standesgenossen zu Verkäufen. Nutznießer waren die Grafen von Württemberg. Sie hatten 1342 die pfalzgräfliche Herrschaft Tübingen erworben. Von hier aus strebten sie eine Landbrücke zu ihren Ämtern Balingen und Rosenfeld an und brachten innerhalb eines halben Jahrhunderts das Steinlachtal unter ihre Kontrolle. Von den durch interne Fehden geschwächten Grafen von Zollern erwarben sie 1415 Mössingen, Belsen und Öschingen. Ihnen verkauften Hans Herter am 26. April 1446 und sein Onkel Jakob Herter am 3. April 1447 Dußlingen sowie Talheim, Nehren und Breitenholz.
Die Herter blieben noch bis 1616 im Ort, als der letzte männliche Spross der Familie starb. Allerdings residierten sie nicht länger als Ortsherren im Schloss, sondern nur noch als Nutznießer eines Lehens, mit dem Graf Ulrich von Württemberg am 24. Mai 1458 Wilhelm Herter für seine Verdienste belohnt hatte.
Die Burg bewohnten Adelige, die sich bereits im 12. Jahrhundert nach Dußlingen nannten. Sie standen zumindest zeitweise im Dienst der Pfalzgrafen von Tübingen. Seit 1266 führten die Bewohner der Burg den Beinamen Herter. Diese Familie besaß auch Schloss Hertneck (Gemeinde Oßweil, Kreis Ludwigsburg). Es ist unklar, ob der Beiname von dorther übertragen wurde (Flurbezeichnung "zu Herdern") oder auf eine Hinwendung zum geistlichen Amt (pastor = Hirte) hinweist.
Einige Herter machten in württembergischen Diensten Karriere. Rund um Dußlingen erwarben Familienmitglieder eine kleine Ritterschaft, zu der die Burg Andeck bei Talheim und die Dörfer Dußlingen, Nehren, Ofterdingen (seit 1345/46) sowie Breitenholz (seit 1332/1364) gehörten.
Eine Finanzkrise im Spätmittelalter zwang die Herter wie viele Standesgenossen zu Verkäufen. Nutznießer waren die Grafen von Württemberg. Sie hatten 1342 die pfalzgräfliche Herrschaft Tübingen erworben. Von hier aus strebten sie eine Landbrücke zu ihren Ämtern Balingen und Rosenfeld an und brachten innerhalb eines halben Jahrhunderts das Steinlachtal unter ihre Kontrolle. Von den durch interne Fehden geschwächten Grafen von Zollern erwarben sie 1415 Mössingen, Belsen und Öschingen. Ihnen verkauften Hans Herter am 26. April 1446 und sein Onkel Jakob Herter am 3. April 1447 Dußlingen sowie Talheim, Nehren und Breitenholz.
Die Herter blieben noch bis 1616 im Ort, als der letzte männliche Spross der Familie starb. Allerdings residierten sie nicht länger als Ortsherren im Schloss, sondern nur noch als Nutznießer eines Lehens, mit dem Graf Ulrich von Württemberg am 24. Mai 1458 Wilhelm Herter für seine Verdienste belohnt hatte.