Station 10: Fürstengrab

Während der späten Hallstattzeit (um 600 bis 450 vor Christus) beerdigten Kelten, die in der Umgebung Dußlingens siedelten, einen ihrer Vornehmen auf dem Eichenbuckel. Für die Reise ins Jenseits gaben sie ihm unter anderem eine Lanze, einen Bronzekessel, sieben Bronzeringchen, ein Armband und einen Halsreif aus reinstem Gold mit auf den Weg. Keltenfürsten wie der von Dußlingen oder der noch berühmtere von Hochdorf unterhielten Kontakte zum Mittelmeerraum, woher sie Luxusgüter importierten.

Den Dußlinger Grabhügel deckte der Bauer Johannes Dorn aus Großengstingen 1896 auf. In dessen Umfeld fand er sechs weitere Gräber.
Das Fürstengrab auf dem Eichenbuckel ist zwar der bedeutendste, aber längst nicht der älteste archäologische Fund auf Dußlinger Gemarkung. 1969/70 fand man hinter der Kirche Überreste einer jungsteinzeitlichen Bandkeramikersiedlung. Der Begriff "Bandkeramikersiedlung" rührt von der zu dieser Zeit typischen Verzierung von Keramikgegenständen her.

Die Menschen der Bandkeramikzeit waren frühe Ackerbauern. Der Schritt vom Jäger und Sammler zum sesshaften Ackerbauern hat sich vor etwa 6000 bis 10.000 Jahren vollzogen, als bereits bäuerliche Gruppen aus dem Vorderen Orient einwanderten und sich mit der hiesigen, noch von der Jagd lebenden Bevölkerung vermischten. Wichtig für die Ernährung war damals der Getreideanbau auf gerodeten Flächen. Außerdem hielten die Bandkeramiker bereits Schafe und Ziegen.

In der westlich von Dußlingen gelegenen Flur Aspen fand man wiederholt Mauerreste und Ziegel, die vermutlich von einem römischen Gutshof stammen. Der Flurname Aspen rührt wahrscheinlich von dem lateinischen "aspectas" her, das mit "schöne Aussicht" übersetzt werden kann. Auch etwa einen Kilometer südwestlich des Ortes, in der Flur Bürken, fand man römische Baureste. Der Flurname deutet vielleicht auf das lateinische "burgus" (Wachtturm) hin.

Seit dem dritten Jahrhundert nach Christus drangen die Alemannen in unsere Gegend vor und drängten die Römer zurück.

Arbeiter entdeckten 1962 bei Ausschachtungsarbeiten in der Uffhofenstraße 25 ein Grab aus der Alemannenzeit. Dem Toten hatte man bei der Beerdigung unter anderem Rüstung und Waffen mit ins Grab gelegt.

Der Alemannenzeit verdankt Dußlingen wohl auch seinen Namen. Dessen Endung auf "-ingen" deutet darauf hin, dass der Ort zu den ältesten alemannischen Siedlungen in unserer Gegend gehört und wohl im 5. oder 6. Jahrhundert entstand. Diese Namensendung bezeichnet die Bewohner, die sich ihrerseits nach ihrem Sippenoberhaupt oder Ortsgründer "Tuzzili" oder "Tuzzilo" benannten.