Einwohnerversammlung und Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und des Ehrenbürgerrechts an Frau Dr. Ursula Barthlen
Am vergangenen Dienstag fand die jährliche Einwohnerversammlung in der KULTURHALLE statt. Die Besonderheit in diesem Jahr war, dass die Einwohnerinnen und Einwohner nicht nur über die aktuellen Themen zum Geschehen innerhalb der Gemeinde informiert wurden, sondern ebenfalls das Bundesverdienstkreuz an Frau Dr. Ursula Barthlen verliehen wurde.
Eröffnet wurde die Einwohnerversammlung mit einem Musikstück, welches die Musikerinnen und Musiker der Jugendmusikschule Mössingen Karin Koch, Anja Schweikhardt, Benedikt Walker und Jann-Matti Pallas unter der Leitung von Dirigent Michael Koch präsentierten.
Daran anschließend begrüßte Bürgermeister Thomas Hölsch Frau Staatsministerin a.D. Annette Widmann-Mauz, Herrn Landrat Joachim Walter und alle anwesenden Bürgerinnen und Bürger.
Im Rahmen des Rechenschaftsberichts erläuterte Bürgermeister Thomas Hölsch neben der Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Gemeinde auch den Anteil der geflüchteten Personen innerhalb der Gemeinde. Von den 6.385 im April 2023 in Dußlingen lebenden Menschen sind 94 Männer und Frauen Geflüchtete aus der Ukraine und 31 Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern.
Weiter gab er einen Ausblick auf das Neubaugebiet „Innerer Weilersbach“. Mittlerweile konnte die Umlegung mit den Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern vorgenommen werden, sodass nun 23 Bauplätze entstanden sind, wovon 8 Bauplätze im Zuge der Umlegung verteilt wurden und 15 Bauplätze zum Kauf angeboten werden. Aktuell laufen in diesem Gebiet noch Maßnahmen des Naturschutzes; die dort angesiedelten Zauneidechsen werden mit Hilfe eines Amphibienzauns abgefangen, sodass sie artgerecht umgesiedelt werden können.
Des Weiteren bezog sich Bürgermeister Thomas Hölsch auf das Nahwärmekonzept REWARM und schilderte, dass der erste Bauabschnitt im Bereich Kugelwörth/Hindenburgplatz/Niederhofenstraße demnächst abgeschlossen sein wird, sodass die 26 privaten und 6 kommunalen Einrichtungen an das Wärmenetz angeschlossen werden können. Darüber hinaus gab er bekannt, dass bereits der zweite Bauabschnitt des Wärmenetzes im Bereich Bahnhofstraße/Kreßbacher Straße in Planung ist und lediglich auf den Förderbescheid gewartet wird, sodass auch hier nach der abgeschlossenen Umfrage der künftigen Wärmeabnehmerinnen und -abnehmer zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden kann.
Auch im Bereich des Gewerbegebiets "Untere Breite" findet eine Erweiterung des bereits bestehenden Gebiets statt. Im Bereich "Untere Breite II" werden ebenfalls naturschutzrechtliche Maßnahmen getroffen, da auch in diesem Gebiet die Zauneidechse ansässig ist und aufgrund der baulichen Erweiterung umgesiedelt werden muss. Voraussichtlich in den kommenden Monaten wird der hierfür geltende Bebauungsplan in Kraft treten und seine Rechtskraft erhalten. Für diese weitere Gewerbefläche liegt bereits ein Bauantrag der ortsansässigen Firma Sülzle vor, die ihre bisherige Betriebsstätte in das neue Gewerbegebiet verlegen möchte.
Außerdem stellte Bürgermeister Thomas Hölsch den im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen Naturkindergarten „Rammertfröschle“ der Johanniter Unfallhilfe vor. Im Bereich „Ohnhalde“ wurde ein zweigruppiger Kindergarten eingerichtet, in dem sich die Kinder größtenteils in der Natur aufhalten und betreut werden.
Des Weiteren informierte Bürgermeister Thomas Hölsch die Einwohnerschaft über die Regionalplanung zur Wind- und Solarenergie. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen haben die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb insgesamt 4.500 ha Fläche für Windenergie und 500 ha für Freiflächenenergie zur Verfügung zu stellen. Hierfür wurden nun kreisübergreifende Suchraumkarten erstellt, um die potentiellen Flächen aufzuzeigen, um somit den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben.
Abschließend ergänzte er noch den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen zur Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Bürgermeister Thomas Hölsch führte aus, dass aktuell noch die Ausschreibungen und Vergaben der nächsten Planungsphasen anstehen, bevor mit der Vor- und Entwurfsplanung begonnen werden kann. Er fasste zusammen, dass durch die Regionalstadtbahn ein großer Mehrwert für die Gemeinde entstehen würde und sich die Anbindung in die umliegenden Städte und Gemeinden dadurch deutlich verbessern würde.
Im Anschluss an die allgemeine Diskussion, in der Bezug auf die bereits im Vorfeld gestellten Fragen genommen wurde, schloss sich die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an die Dußlinger Bürgerin Frau Dr. Ursula Barthlen an. Für diesen Tagesordnungspunkt übergab Bürgermeister Thomas Hölsch das Wort an Herrn Landrat Joachim Walter. In einer lobenden Rede fasste er das Tun und Wirken von Frau Dr. Ursula Barthlen zusammen und hob ihren Einsatz und ihr Engagement sowohl als Apothekerin als auch als Bürgerin der Gemeinde hervor. Als ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung verlieh Landrat Joachim Walter im Auftrag des Bundesministers Herrn Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Daran anschließend richtete Frau Staatsministerin a.D. Frau Annette Widmann-Mauz ebenfalls noch einige Worte an Frau Dr. Barthlen und betonte, dass sie eine der wenigen Frauen ist, die einen solch großen Einsatz zeigt und sich mit aller Hingabe für das Wohlergehen der Gemeinde Dußlingen einsetzt. Sie fasste zusammen, dass Frau Dr. Barthlen in ihrem Tun als Vorbild gilt und all ihre Verdienste als Inspiration angesehen werden sollen.
In Ergänzung zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande zeichnete Bürgermeister Thomas Hölsch Frau Dr. Barthlen noch mit dem Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Dußlingen aus. Gemäß § 22 der Gemeindeordnung Baden-Württemberg haben Kommunen das Recht, einer Person, die sich besonders verdient gemacht hat, das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. In seiner nichtöffentlichen Sitzung am 1. Dezember 2022 hat der Gemeinderat von seinem Recht Gebrauch gemacht und den einstimmigen Beschluss gefasst, Frau Dr. Barthlen das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Dies ist in der Geschichte der Gemeinde Dußlingen das erste Mal, dass ein Bürger/eine Bürgerin mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet wird. Bürgermeister Thomas Hölsch führte aus, dass Frau Dr. Barthlen durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit, unter anderem in der Bürgerstiftung und auch durch den Umbau von H13, enorm viel Eigenleistung und Engagement eingebracht hat, was entsprechend honoriert werden muss. Er ergänzte, dass sie durch ihren unermüdlichen Einsatz die Gemeinde geprägt und vorangebracht hat.
Frau Dr. Barthlen freute sich sichtlich über diese Wertschätzung und bedankte sich bei allen Beteiligten, die sie bei ihrem Tun jederzeit unterstützt haben.
Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit zwei weiteren Musikstücken und den Worten von Bürgermeister Thomas Hölsch, der sich bei der Jugendmusikschule Mössingen, für das Interesse der Bürgerinnen und Bürger und bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben, bedankte.