Einwohnerversammlung am 18. Juli 2022 in der KULTURHALLE


Am vergangenen Montag fand nach zwei Jahren wieder eine Einwohnerversammlung in der KULTURHALLE statt. Bedingt durch die Corona-Pandemie musste die Veranstaltung bereits zwei Mal verschoben werden. Aufgrund dessen freute sich Bürgermeister Thomas Hölsch umso mehr, die ca. 50 Einwohner:innen und die Damen und Herren des Gemeinderats zur diesjährigen Einwohnerversammlung begrüßen zu dürfen.

Einwohner in der KULTURHALLE

Auf der Tagesordnung stand der Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters, die Vorhaben im Jahr 2022 und die allgemeine Diskussion, bei der die Bürger:innen die Möglichkeit hatten, Fragen zu stellen oder Anregungen und Anliegen an die Verwaltung weiterzugeben.

Unter dem Rechenschaftsbericht informierte Bürgermeister Thomas Hölsch zu Beginn über die Corona-Situation in Dußlingen. Bis zum Zeitpunkt der Einwohnerversammlung waren in der Gemeinde 2.422 Personen an COVID19 erkrankt und 1.028 Personen Kontaktperson der Kategorie 1. Er teilte weiter mit, dass in den Kindertageseinrichtungen am 10.05.2021 die verpflichtende Testung mit nasalen Schnelltests vor Ort in der Einrichtung eingeführt wurde. Diese Testung wurde ab dem 06.12.2021 durch die Pool-PCR-Testung ersetzt und am 13.04.2022 durch die Abschaffung der landesweiten Testpflicht aufgehoben. Auch in den Schulen herrschte bis April 2022 eine Testpflicht aller Schüler:innen. Bürgermeister Thomas Hölsch bedankte sich bei allen Lehrer:innen und Erzieher:innen, die auf die kurzfristigen Gesetzesänderungen so schnell reagiert haben.

Des Weiteren informierte er über die aktuellen Zahlen der geflüchteten Personen aus der Ukraine. In der Gemeinde waren am 18.07.2022 73 Personen untergebracht, hiervon 24 in kommunalen Unterkünften und 49 Personen in privaten Haushalten. Auch hierbei sprach er seinen Dank an die ehrenamtlichen Helfer:innen aus, die unter anderem die Homepage www.dusslingen-hilft.de ins Leben gerufen haben, um dadurch die ukrainischen Geflüchteten zu unterstützen.

Des Weiteren gab Bürgermeister Thomas Hölsch einen Einblick in den Haushalt 2021. Gemäß des Beschlusses des Haushaltsplan 2021 wies der Kernhaushalt ein Gesamtvolumen von 19.895.250 € auf. Mit einem Gesamtvolumen der Eigenbetriebe von 3.303.400 € ergab sich im Haushaltsjahr 2021 ein Gesamtvolumen der Gemeinde in Höhe von 23.198.650 €. Er ergänzte, dass das vorläufige Rechnungsergebnis 2021 16.959.256 € beträgt. Alle Auszahlungen im Jahr 2021 konnten ohne Kredite finanziert werden, weshalb die Überschüsse an die Rücklagen zugeführt werden können.

Der Haushalt 2022 weist ein Gesamtvolumen von 25.443.950 €. Dies ergibt sich aus dem Gesamtvolumen des Kernhaushalts in Höhe von 22.028.950 € und dem Gesamtvolumen der Eigenbetriebe von 3.415.000 €.

Außerdem schilderte Bürgermeister Thomas Hölsch Fakten zum Baugebiet Hofstatt. Im Baugebiet wurden insgesamt 44 Bauplätze geschaffen, wovon 36 Bauplätze verkauft wurden und weitere acht Bauplätze im Zuge der Umlegung rückveräußert wurden. Für die Gemeinde sind hierbei Kosten in Höhe von 5.836.239,57 € entstanden. Dem gegenüber stehen Einnahmen von 7.303.940,98 €. Somit entstehen Mehreinnahmen für Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von 1.467.701,41 €.

Baugebiet Hofstatt

Baugebiet Hofstatt

Des Weiteren zeigte Bürgermeister Thomas Hölsch Bilder der Schönblickstraße, jeweils vor und nach der Sanierung. Er ergänzte, dass die Straße ohne Mängel abgenommen wurde, die konkreten Kosten jedoch noch nicht feststehen.

Schönblickstraße

Zudem wird aktuell der erste Bauabschnitt der Panoramastraße saniert. Die Arbeiten können in den nächsten Wochen fertiggestellt und mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden.

Abschließend fasste Bürgermeister Thomas Hölsch zusammen, dass der Rechenschaftsbericht lediglich einen kleinen Einblick gegeben hat. Eine umfangreichere Ausführung gibt der Jahresrückblick, der in einer Vollverteilung Anfang des Jahres an alle Haushalte in der Gemeinde verteilt wurde.

Unter dem zweiten Tagesordnungspunkt informierte Bürgermeister Thomas Hölsch die Bürgerschaft über die Vorhaben in diesem Jahr. Zu Beginn ging er auf das Nahwärmekonzept REWARM ein. Im Bereich Kugelwörth soll ein Wärmenetz errichtet werden, welches mit Hilfe der Abwärme des Abwasserkanals betrieben werden soll. Gemeinsam mit den kommunalen Einrichtungen wie dem Rathaus und der Schule werden insgesamt 40 Gebäude an das Nahwärmenetz angeschlossen. Der Spatenstich zu diesem Projekt fand am 22.06.2022 statt und die Bauarbeiten laufen bereits. Aktuell werden noch Gespräche mit möglichen Betreibern des Nahwärmenetzes geführt.

Um noch zusätzlichen Wohnraum in der Gemeinde zu schaffen, wird das Baugebiet Innerer Weilersbach geschaffen. Der Satzungsbeschluss hierfür soll nach der Sommerpause gefasst werden. In diesem Gebiet sollen 22 Bauplätze geschaffen werden. Insgesamt entstehen voraussichtlich Erschließungskosten in Höhe von 1.624.110 €. Hinzu kommen noch Kosten unter anderem für das Umlegungsverfahren, die Vermessung und das Bebauungsplanverfahren. Somit wird mit Gesamtkosten für die Erschließung des Baugebiets Innerer Weilersbach von 1.905.909 € kalkuliert.

Im Rahmen des Sanierungsprogramms „An der B27“ wird für dieses und die kommenden Jahre die Erlebbarmachung der Steinlach und die Neugestaltung des Hindenburgplatzes durchgeführt.

Für die Neugestaltung des Hindenburgplatzes fand ein nichtoffener Planungswettbewerb statt, bei dem fünf Planungsbüros ihre Entwürfe abgaben. Am 24.06.2022 wurden diese Ergebnisse, welche sich an dem zuvor ausgearbeiteten Auslobungstext orientierten, dem Preisgericht vorgestellt. Als Gewinner wurde das Büro Hähnig + Gemmeke Architekten aus Tübingen einstimmig gekürt. Bürgermeister Thomas Hölsch erklärte, dass geplant ist, die Parkierung auf die gegenüberliegenden Straßenseite, also auf die Seite des Alten Rathauses, zu verlegen. Anstelle der aktuellen Parkplätze sollen Grünflächen entstehen. Im Bereich des Alten Feuerwehrhauses sollen Stufen in die Steinlach führen und dadurch das Gewässer erlebbar gemacht werden. Die konkrete Planung wird jedoch noch folgen. Das Planungsbüro wird sich in der Gemeinderatssitzung im September dem Gemeinderat vorstellen und das Gremium trifft dann die endgültige Entscheidung über die Beauftragung.

Neugestaltung Hindenburgplatz

Bei dem Projekt „Ländlicher RAUM für die Zukunft“ wird mit unterschiedlichen Akteur:innen der Zukunftsprozess aktiv mitgestaltet. Bürgermeister Thomas Hölsch erläuterte, dass es hier verschiedene Projektgruppen gibt, die sich beispielsweise mit der Neugestaltung des Schulhofs oder der Nutzung des Alten Rathauses befassen. Er ergänzte, dass die Abschlussveranstaltung mit allen Kommunen, die teilgenommen haben in Dußlingen stattfinden wird.

Des Weiteren teilte er mit, dass die Bauarbeiten im Gewerbegebiet Untere Breite schnell voranschreiten und eine Erweiterung des Gebiets kommen wird. Für die zusätzlichen Grundstücke gibt es bereits Interessenten, jedoch wurde der Kaufvertrag noch nicht unterzeichnet.

Gewerbegebiet Untere Breite

Darüber hinaus teilte Bürgermeister Thomas Hölsch mit, dass der Neubau der Freien Evangelischen Realschule zum Beginn des neuen Schuljahrs fertiggestellt wird. Die Klassen, die aktuell in den Räumlichkeiten der Anne-Frank-Schule und in der BÜCHEREI unterrichtet werden, werden zum Schuljahresbeginn in das neue Gebäude einziehen.

Ebenfalls soll das Schulzentrum Steinlach-Wiesaz erweitert werden. Geplant ist der Umbau der Merian-Gemeinschaftsschule und der Mensa gefolgt vom Teilabriss und Neubau des Karl-von-Frisch-Gymnasiums. Bereits 2020 fand hierzu ein Planungswettbewerb statt, den Günter Hermann Architekten gewonnen haben. Das Vorhaben kann jedoch nicht wie ursprünglich geplant umgesetzt werden, da die Statik dies nicht möglich macht. Daher wird der Teilabriss und anschließender Neubau des Karl-von Frisch-Gymnasiums notwendig sein. Derzeit laufen noch die Planungsarbeiten hierfür.

Neben den bestehenden Kindertageseinrichtungen soll zum kommenden Kindergartenjahr ein Naturkindergarten in Zusammenarbeit mit der Johanniter Unfallhilfe entstehen. Im Bereich der Ohnhalde soll eine Kindergartengruppe für 20 Kinder ab 3 Jahren und eine Kleinkindgruppe mit 10 Kindern ab 2 Jahren entstehen. Die dafür bestellten Wichtelwägen werden nicht pünktlich zum neuen Kindergartenjahr kommen. Als Übergangsräumlichkeit wird daher ein Container am selben Standort gestellt.

Abschließend ging Bürgermeister Thomas Hölsch im Tagesordnungspunkt 3 Allgemeine Diskussion auf die im Vorfeld gestellten Fragen zum Thema Glasfaserausbau und Erlebbarmachung der Steinlach ein. Zudem nahmen die Bürger:innen die Möglichkeit wahr und stellten ihre Fragen vor Ort während der Versammlung. Auch hier beantwortete er Fragen zum Thema Glasfaser, Ausbau des Nahwärmenetzes und die Parksituation in verschiedenen Straßen.

Herzlichen Dank allen anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern für Ihre Teilnahme und Ihr reges Interesse!